Offene Bücher

Ein Photo Elysée x EPFL+ECAL Lab Projekt
30.06 – 01.10.2023

In der Ausstellung Offene Bücher können die Besuchenden den Reichtum der Fotobücher erleben und die kreativen Möglichkeiten dieses Objekts wie auch seinen Einfluss auf zeitgenössische Kunstschaffende erfahren.

Für die Laufzeit einer Ausstellung enthüllt Photo Elysée einen Teil seiner Bücherkollektion, in einer eigens geschaffenen Riesenbibliothek, die sich durch den Raum schlängelt. Sie fordert die Besuchenden auf, in den Bänden zu blättern und sich in die Bildfolgen zu vertiefen.

In seiner grafisch gestalteten Verbindung von Bild, Typografie und Text ist das Fotobuch ein Objekt, das viele kreative Möglichkeiten eröffnet. In ihm kann man, zum Berühren nah, auf ganz persönliche Weise eine Serie oder ein Bildthema erfahren und sich die Bilder und die Erzählung in Ruhe ansehen. Obwohl die sozialen Netzwerke inzwischen ein beliebtes Medium für das Teilen von Bildern sind, bleibt das Fotobuch eine ästhetische Erfahrung, bei der man vollkommen in das Werk des Fotografen oder der Fotografin eintauchen kann. In beiden Fällen geht es um Bildfolgen, die Anordnung der Bilder, den Zusammenhang mit dem Text, den Bildunterschriften oder den Kommentaren.

Ein interaktives Gerät

Öffene Bücher macht unterschwellig das sich durch die Seiten ziehende Muster sichtbar. Als Herzstück der Ausstellung stellen Photo Elysée und EPFL+ECAL Lab eine interaktive Anwendung vor, die noch tiefer in die digitalisierten Publikationen führt.

Der experimentelle Ansatz stützt sich auf gerade erst entwickelte Technologien aus der Designforschung und bietet eine neue Form des digitalen Ausstellens. Ausgehend von den Hauptmerkmalen des Buches, wie der Verteilung von Bildern und Text, der Farbgebung und der grafischen Gestaltung, vermittelt das Projekt dem Publikum das Geheimnis des Aufbaus von Fotobüchern sowie weitere Bände aus der Museumssammlung. Gleichzeitig geht es bei dieser Recherche um die Frage, wie künstliche Intelligenz in den Dienst kultureller Inhalte gestellt werden kann, statt den Menschen zu ersetzen.

Ausstellungsansichten

Carmen Winant

The Fall of the Modern Empire

Die gedruckte Seite ist zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern Inspirationsquelle und Hilfsmittel zugleich. Photo Elysée lädt Carmen Winant ein, The Fall of The Modern Empire vorzustellen.

Die für ihre Collagen und ihre Auseinandersetzung mit Frauendarstellungen bekannte Künstlerin hat Aufnahmen von Geburten auf Zeitungsseiten aus der New York Times gedruckt. Die Bilder verschwimmen miteinander und mit den Artikeln, auf ein und derselben Ebene. Zu jedem Bild sucht Carmen Winant interessante politische oder ästhetische Entsprechungen mit der Zeitungsseite. Die miteinander verschmolzenen Ansichten hebeln sämtliche Hierarchien aus, so dass allein die Beziehungen der Bilder untereinander bleiben.

Mit dieser Serie erzählt die Künstlerin eine Geschichte der eigenen und der gegenseitigen Darstellung von Frauen. Abgerundet wird die Arbeit von einer Auswahl feministischer Publikationen, die Carmen Winant als Ergänzung der Photo Elysée Bibliothek vorgeschlagen hat.

Partner

Ausstellung mit der Unterstützung von dem Loterie Romande, la Fondation BNP Paribas Suisse, la Fondation Le Cèdre, la Fondation Jan Michalski pour l'écriture et la littérature, l'Office fédéral de la culture (OFC) und Pro Helvetia. Fondation suisse pour la culture.