Nach der Natur

Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert
05.11.2022 – 29.01.2023

Nachdem die Fotografie 1839 in Paris als französische Erfindung proklamiert worden war, eroberte das neue Medium in kürzester Zeit ganz Europa. Der Wettlauf um technische Verbesserungen ging zwar von den kulturellen Zentren aus, doch bald wurden die schweren Kameras auch in die Dörfer und aufs Land, in abgelegene Täler und auf die Berge getragen. In der Schweiz spielte der aufkommende Tourismus eine zentrale Rolle für die Herausbildung des neuen Fotografiemarkts. Abgesehen von einem Interesse für die spektakulären Landschaften trugen auch die wachsende Nachfrage für Porträts, die Anfänge der Industrialisierung und die technischen Grossprojekte zum Aufschwung des Mediums bei.

Die erste Überblicksschau zur Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert holt die aussergewöhnlichen Arbeiten der Pioniere wie auch die Gebrauchsweisen des Mediums ans Licht, wie etwa die sehr frühe Verwendung der Fotografie in der Wissenschaft. Zudem untersucht die Ausstellung die Wechselwirkungen von Malerei, Druckkunst und Fotografie. Forschungen in unzähligen Archiven und Sammlungen in allen Regionen des Landes förderten bis dahin kaum bekanntes Fotomaterial zu Tage. Die hier vorgestellte Auswahl berücksichtigt nicht nur die ästhetische Qualität, sondern auch konkrete Nutzungsweisen der Fotografie. Nahezu 60 öffentliche und private Leihgeber haben Werke aus ihren Sammlungen zur Verfügung gestellt, um diese Übersicht über die ersten 50 Jahre der Fotografie in der Schweiz zu ermöglichen.

Die Ausstellung ist in sieben Kapitel unterteilt. Die beiden ersten behandeln das Aufkommen des noch völlig neuen Mediums: Wie konnte sich die Fotograf ie gegenüber den herkömmlichen Bildtechniken durchsetzen? In welcher Zeit wurden die Bilder auf silberbeschichteten Kupferplatten fixiert, wann und wo wurden Abzüge auf Papier hergestellt? Die fünf anschliessenden Kapitel widmen sich dem Einfluss des Tourismus, der Bedeutung der Porträtfotografie, den kommerziellen Aspekten, den künstlerischen Arbeitsformen und der Darstellung des Fortschritts.

Eine Koproduktion der Fotostiftung Schweiz, Winterthur , dem Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI), Lugano, und Photo Elysée, Lausanne.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Martin Gasser und Sylvie Henguely.

Ausstellungsansichten

Partner

Das Ausstellungsbuch wird von dem Cercle von Photo Elysée und dem Club von Photo Elysée unterstützt.