Luis Carlos Tovar

Jardín de mi padre

Verleger Photo Elysée et Editorial RM
Veröffentlichungsdatum 2020
Abmessungen 20 x 28 cm, relié
ISBN 978-84-17975-37-1

Am 20. Februar 1980 wurde Jaime Tovar von den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) entführt und dazu gezwungen, monatelang durch den Tropenwald des kolumbianischen Amazonasgebiets zu irren. Sein Sohn Luis Carlos, der Autor dieses Buches, war damals nur wenige Monate alt. Die Guerilleros hatten seiner Familie als Lebensbeweis ein Polaroid-Foto von ihrem Gefangenen geschickt. Ausgangspunkt für dieses Projekt ist die Suche nach diesem zweifelhaften Foto. Es reflektiert jedoch auch einen Prozess der Wiederentdeckung, der über das Ereignis selbst hinausweist. Das Projekt ist eher eine poetische Stilübung, die von der Endlichkeit unseres Lebens und den Grenzen der menschlichen Natur erzählt, und die das Erbe der Vergangenheit so erforscht, als wäre es unsere einzige Möglichkeit, zu überleben. Die Abwesenheit der Fetisch-Fotografie katalysiert einen erfolgreichen visuellen Feldversuch auf der Grundlage der Mechanismen von Aneignung und Kollage, der die Praktik der dokumentarischen und autobiografischen Fotografie über ihren herkömmlichen Rahmen hinauswachsen lässt.